24.01.2012 16:05
Von Sorgenkindern und Glamour-Boys
Das Warten hat endlich ein Ende, die Rückrunde ist gestartet. Hier nun meine persönlichen Highlights zum 18. Spieltag:
Die Fehlentscheidung des Spieltags:
Aus meiner Sicht die bisher schlimmste Fehlentscheidung der gesamten Saison leistete sich Robert Hartmann. Es gibt wenige Spielsituationen, die ein Schiedsrichter auch dann klar beurteilen kann, wenn er keine freie Sicht darauf hatte – diese gehörte klar dazu: Prödel will im Strafraum einen Kopfball spielen und wird von Kouemaha per Fallrückzieher mitten im Gesicht getroffen. Da es in diesem Fall keine Rolle spielt, dass der Fußtritt nicht absichtlich an Prödels Kopf landete, blieb für den Schiedsrichter eigentlich nur noch die Frage, ob Prödel von seinem Gegenspieler überhaupt getroffen wurde. Und diese Frage beantwortete sich durch Prödels blutüberströmtes Gesicht von selbst. Egal wie man es betrachtet: Der Schiedsrichter hatte eigentlich überhaupt keine andere Möglichkeit, als auf Strafstoß zu entscheiden. Eigentlich eine grobe Unsportlichkeit von Seiten des Schiedsrichters, neben der seine zahlreichen anderen Fehlentscheidungen verblassen.
Der David des Spieltags:
Auch hier gibt es wohl keine zwei Meinungen: Der „David des Spieltags“ waren die Gladbacher, die dem Goliath Bayern München keine Chance ließen. Obwohl die Münchner durch ihre Niederlage gegen Gladbach am 1. Spieltag hätten gewarnt sein müssen, fiel der Gladbacher Sieg dieses mal noch deutlicher und souveräner aus als am 1. Spieltag.
Die Glamour-Boys des Spieltags:
Nachdem sich Hamburg unter ihrem neuen Trainer Fink deutlich steigern und stabilisieren konnten, erwarteten viele ein enges Spiel zwischen Hamburg und Dortmund, wobei der Heimvorteil für die Hamburger sprach. Was folgte war ein Fußballspektakel von Seiten der Dortmunder, das allerhöchsten Unterhaltungswert hatte.
Das Sorgenkind des Spieltags:
Aus meiner Sicht ist das Sorgenkind des Spieltags nicht Manuel Neuer, sondern Philipp Lahm. Was ich Neuer zugute halte: Er versuchte wie immer das Spiel schnell zu machen – das zeichnet ihn aus, ist aber riskant und kann eben auch mal in die Hose gehen. Ähnlich spielentscheidend war Lahms Fehler, der seien Ursache jedoch nicht in hohem Risiko hatte, sondern in etwas schlimmeren: Phlegma. Leider häufen sich bei ihm in dieser Saison solche Aussetzer wie bei keinem anderen Bayern-Spieler. Vielleicht sollte Lahm sich wieder stärker auf sein Spiel konzentrieren, anstatt so infantile Dinge zu tun, wie als Twen eine Biographie zu schreiben (bzw. schreiben zu lassen).
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26. Januar 2012 von lurker
Dazu auf SPIEGELonline: "Nicht nur Prödls Nase, sondern auch der Oberkiefer ist gebrochen. Der 24-Jährige wird wochenlang ausfallen. [...] Kouemaha kam nach seinem Tritt gegen Prödl ohne Karte davon, der Club ohne den fälligen Strafstoß. Bremens Trainer Thomas Schaaf war nach dem Spiel in Kaiserslautern so sauer auf Schiedsrichter Robert Hartmann, dass er vor der Kamera keinen Kommentar abgeben wollte. Sportdirektor Allofs wurde deutlicher und empfahl Hartmann einen Sehtest."
Na ja, ein Einzelfall ist das nicht gewesen. Ich geh schon lange zu keinen Fußballspielen mehr. Hab echt keine Lust Geld dafür auszugeben, um mir live anzuschauen wie völlig überforderte Schiedsrichter (und das sind sie im Grunde ALLE!) die Spiele entscheiden.

25. Januar 2012 von seggl
Stephan, man hört von dir überhaupt nichts mehr über Schalke ;)
Mit deinem Beitrag bin ich sonst völlig einverstanden, aber eine Frage hätte ich dann doch: Hast du Beispiele für Aussetzer von Philipp Lahm in dieser Saison?


27. Januar 2012 von Stephan
@ Seggl: Im Grunde gibts zu Schalke aus meiner Sicht nicht viel neues zu sagen - ein Verein, der sich an Gazprom verkauft, hat meine ungeteilte Abneigung! Auch wenn ich zugeben muss, dass ich überrascht bin, wie erfolgreich Huub Stevens dort derzeit arbeitet. So wie es derzeit aussieht, haben sie beste Chancen, sich direkt für die CL zu qualifizieren.
Hier nur ein Beispiel für einen kapitalen und leider auch spielentscheidenden Aussetzer von Philipp Lahm: Im ersten CL-Spiel gegen den SSC Neapel fiel der Ausgleichstreffer zum 1:1 über Lahms Seite, weil Lahm plötzlich in komplette Passivität verfiel - ähnlich wie beim 2:0 für Gladbach am letzten Wochenende. Bis dahin hatten die Italiener keine einzige(!) Torchance gegen die Bayern gehabt, und dabei wäre es auch geblieben, wenn Lahm keinen Blackout gehabt hätte.