27.09.2013 22:39


Selten & erfreulich: Ein Sport-Kolumnist mit Rückgrat und Ar... in der Hose

Korruption wurde wohl selten so schamlos in aller Öffentlichkeit zelebriert wie bei der Vergabe der Fußball-WM nach Katar. Von der verhaltenen Reaktion der Medien wie auch der Politik waren nicht wenige Fußballfans bitter enttäuscht. Nun, da englische Zeitungen über Zwangsarbeit, Hunger und vielen Toden auf Katars Baustellen berichten, fragt sich  so mancher gespannt, ob sich das moralische Gewissen öffentlicher Meinungsmacher wieder so einfach durch Pedro-Dollars besänftigen lässt. Ein persönliches Statement des SPORT1-Nachrichtenchefs Ivo Hrstic zu diesem Thema gibt Anlass zur Hoffnung und nötigt Respekt ab...

Die jüngsten Meldungen fasst Hrstic auf Sport1 wie folgt zusammen:

Wie die englische Tageszeitung "The Guardian" berichtet soll der Bauboom im Vorfeld der WM 44 tote Gastarbeiter aus Nepal gefordert haben. Auch von Zwangsarbeit und Hunger ist die Rede, das sollen Unterlagen der nepalesischen Botschaft belegen.

Angesichts dieser Berichte und vor dem Hintergrund der skandalösen Vergabe der Fußball-WM an den mit Abstand ungeeignetsten aller Bewerber, kündigt der Sport1-Nachrichtenchef nun öffentlich persönliche Konsequenzen an:

Ich habe jedenfalls meine Entscheidung getroffen. Ich werde diese WM in Katar boykottieren. Es wird mir schwer fallen, da ich den Fußball liebe. Die FIFA aber hat ihre Seele in die Wüste verkauft, dieses schmutzige Spiel findet ohne mich statt.

Da für mich persönlich schon seit der Bekanntgabe der WM-Vergabe feststeht, dass die Fußball-WM in Katar die erste seit 1986 sein wird, die ich mir NICHT anschauen werde, begrüße ich dieses Statement eines Medienvertreters ganz besonders. 

 

Ein Überblick über Berichte zum Thema:

sueddeutsche.de: Auf Sklaverei gebaut 
 

sueddeutsche.de: Wir erwarten von der FIFA, dass sie eingreift   
 

tagesspiegel.de: Ausbeutung für die große Fußball-Show

 

 



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1 Kommentare

28. September 2013 von lurker

Laut der WELT ist die FIFA angesichts dieser Meldungen "besorgt". Fragt sich nur, worum sie sich eigentlich sorgen? Vermutlich sind einige FIFA-Funktionäre darüber besorgt, dass sie das Geld zurückgeben müssen, das sie für die Vergabe der WM an den denkbar ungeeignetsten Austragungsort erhalten haben.
Denn dass Arbeiter dort wie Tiere gehalten werden war schon vor der Vergabe der Fußball-WM ebenso bekannt wie die Tatsache, dass es dort im Sommer heiss ist. Jeder Hauptschüler hätte das gewusst, wenn man ihm 2 Tage Zeit zur Recherche gegeben hätte. Dieser ganze korrupte und krimminelle Funktionärs-Klüngel heuchelt jetzt Betroffenheit, obwohl sie das alles sehenden Auges in Kauf genommen haben um an die Kohle der Araber zu kommen. Es stimmt, was Hrstic schreibt: Die FIFA (aber auch viele im DFB) haben ihre Seele verkauft.


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