26.08.2013 12:47


Das wichtigste zum 3. Spieltag der Fußball-Bundesliga

Der 3. Spieltag endete mit einem Paukenschlag: Als erster Trainer der noch jungen Fußballsaison wird nach der Niederlage seiner Mannschaft gegen Augsburg Bruno Labbadia entlassen. Was es sonst noch erwähnenswertes gab? Hier ein kurzer Überblick...

Das Spektakel des Spieltags...
...gab es an einem Ort, an dem man es kaum vermutet hätte: In Hoffen... äh, nein Sinsheim: 3 Platzverweise (wenn man Streichs Gang auf die Tribüne mitrechnet, sogar 4 Platzverweise), 6 Tore und phasenweise ein Schlagabtausch mit offenem Visier.

 

Die positive Überraschung
Dass nach 3 Spieltagen Dortmund, Bayern und Leverkusen ohne Punktverlust von der Tabellenspitze grüßen, konnte man erwarten. Aber Mainz? Dabei haben die Mainzer bereits zwei Mannschaften besiegt, die stärker eingeschätzt wurden als die Mainzer, nämlich den VfB Stuttgart und den VfL Wolfsburg. Trainer und Management scheint es wieder einmal gelungen zu sein, aus ganz wenig sehr viel zu machen: Obwohl der Kader vor der Saison stark umgebaut wurde und dabei vormals wichtige Spieler wie Szalai, Kirchhoff oder Ivanschitz den Verein verließen, gelang es Tuchel vom ersten Spieltag an eine überraschend schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu bringen.

In den Reihen des Überraschungsteams steht auch der Überraschungsspieler der noch jungen Saison: Jungspund Nicolai Müller grüßt nach 3 Spieltagen mit 4 Treffern von der Spitze der Torjäger-Rangliste.

 

Das Sorgenkind
Der HSV hat bereits einen Punkt mehr auf dem Konto als der noch punktlose VfB – damit wäre auch bereits alles aufgezählt, was derzeit gegen die Nominierung des Hamburger SV als Sorgenkind des 3. Spieltags sprechen würde.

Dem VfB ist es gelungen, früh und relativ geräuschlos einen geordneten Wechsel in der Vereinsführung herbeizuführen, wodurch bei den Schwaben bereits ein potentieller Problemherd eliminiert werden konnte, bevor die Saison richtig gestartet ist. Dazu ist es Freddy Bobic gelungen, ohne großes mediales Getöse die Qualität des Kaders für wenig Geld anzuheben. Die Mannschaft, die noch vor wenigen Wochen im Pokalfinale gegen Bayern München einen großartigen Fight geliefert hatte, dürfte nominell also noch stärker geworden sein.  Damit ist in Stuttgart die Basis vorhanden, um trotz eines schlechten Starts die sportlichen Ziele doch noch zu erreichen.

Ganz anders beim HSV: Hier gibt es derzeit wirklich NICHTS, was Anlass für Optimismus geben könnte. Wieso trat Mäzen Kühne zum medialen Amoklauf an, um das letzte bisschen Reputation niederzumachen, über das der HSV noch vergügte? Wieso gibt Trainer Finke zwei freie Tage, um dann einen Spieler zu suspendieren, der ihn beim Wort und sich die Tage wirklich frei nahm? Wieso liefert sich ein Mitglied des Aufsichtsrat vor Fans ein Handgemenge mit einem Ordner des eigenen Vereins? Rationale Erklärungen für dieses Verhalten dürften sich nur schwer finden lassen. Sicher ist aber, dass nichts davon geeignet war, um die Situation beim HSV zu beruhigen. Nichts spricht derzeit dafür, dass der Bundesliga-Dino auf eine bessere Zukunft zusteuert...

 

Die erste Trainerentlassung
Bereits am 3. Spieltag gibt es die erste Trainerentlassung. Das alleine ist sicherlich keine Überraschung. Dass es sich dabei um Bruno Labbadia handelt, schon eher.

Böse Zungen mögen behaupten, dass in einer Stuttgarter Sportredaktion nun die Korken knallen, hatte man doch immer wieder den Eindruck, dass dort Stimmung gegen Labbadia gemacht wurde. Ob zurecht oder nicht, darüber lässt sich trefflich streiten, aber hilfreich war das sicher weder für Labbadia noch für den VfB.

Die spannende Frage ist nun, wer Labbadias Nachfolger wird. Selbstverständlich wird in den Medien bereits wild spekuliert. Am heissesten gehandelt werden derzeit der U17-Trainer Thomas Schneider, Zvonimir Soldo und Krassimir Balakov. Viel Zeit bleibt Bobic jedenfalls nicht, da am Donnerstag bereits ein wichtiges Spiel ansteht: gegen den HNK Rijeka geht es um den Einzug in die Gruppenfase der Euro-League.

 

...und noch ein trauriger Rekord:
Wollten uns die Schiedsrichter zum 50. Geburtstag der Bundesliga etwas besonderes schenken? Nun, falls ja, ist es ihnen gelungen:

Noch nie wurden an einem einzigen Spieltag so viele Platzverweise ausgesprochen wie an diesem Jubiläumsspieltag – nämlich ganze 8(!!) Platzverweise. Davon waren mindestens zwei Platzverweise klare Fehlentscheidungen: Nur 60 Sekunden nach seiner ersten gelben Karte sah Freiburgs Francis Coquelin zum zweiten mal Gelb für eine Aktion, für die selbst ein Freistoß schon eine sehr harte Entscheidung gewesen wäre. Stuttgarts Ibrahim Traore sah glatt Rot für... nun, für was eigentlich? Selbst eine gelbe Karte wäre eine zu harte Bestrafung gewesen für dieses Allerweltsfoul.

Vielleicht sollte man gerade den 50. Geburtstag der Bundesliga zum Anlass nehmen, um den Herren Funktionäre zu erklären, dass sich in den letzten 50 Jahren die Welt ein ganzes Stück weiter gedreht hat: Das Spiel ist inzwischen um Welten schneller und die Schiedsrichter daher phasenweise heillos überfordert. Da hilft irgendwann auch kein 5. oder 6. Schiedsrichter mehr.



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