07.05.2009 00:15


Club der toten Rockikonen

Siebenundzwanzig - so heißt eine der beiden Bundesstraßen, die Tübingen mit dem Rest der Welt verbinden. Twentyseven - auf gerade mal dieses Alter schafften es nicht wenige große Musiker: unter anderem Jimi Hendrix, Janis Joplin, Jim Morrison, Brian Jones und Kurt Cobain. Und dann ist da noch, dass die 27 nicht die 10 ist - schon gar nicht die Top 10. Drei gute Gründe, einen neuen Club in Tübingen "27 - Twentyseven" zu nennen.

Ganz so weit scheint die Zehn dann aber doch nicht weg zu sein vom neuen Laden im Industriegebiet 'Untere Wehr', in den Räumen die bisher unter den Namen Cinderella, Orangerie oder Mozaik als Disco genutzt wurden. Auch wenn man sich programmatisch abheben will - Referenzpunkt und strategisches Vorbild ist das TopTen ganz offensichtlich und auch personelle und organisatorische Überschneidungen gibt es.

Aber von vorne: Am Freitag den 15. Mai eröffnet in Tübingen der Club "27", ausgesprochen "Twentyseven". Er wird betrieben von Achim Sautter, seines Zeichens erfolgreicher Gastronom aus Balingen, der unter anderem in Rottweil, Singen, Villingen und zuhause in Balingen Bars und Kneipen betreibt. Musikalisch soll der Club alles bieten, was in Großraumdiscos nicht so angesagt ist: "Alles außer House und Disco", so Sautter. Freitags soll dabei der Schwerpunkt auf Gitarrenmusik liegen, samstags dagegen ist eine Partymischung angedacht. Die im Tagblatt berichtete Orientierung auf Britpop und Indie sollte also eher als Schwerpunkt denn als enge Programmbestimmung begriffen werden. Auf der Webseite des neuen Clubs findet sich folgende Auflistung:

ROCK, INDIE, ALTERNATIVE, ELECTRO, HIP HOP, REGGAE, FUNK, SOUL, BAILE FUNK, BALTIMORE CLUB, FRENCH HOUSE, AFROBEAT, DRUM & BASS, LATIN, BALKAN UND BREAKBEATS AUS VERGANGENHEIT, GEGENWART UND ZUKUNFT

Die Räumlichkeiten werden derzeit komplett renoviert und umdekoriert. Auf der momentanen Baustelle ist schon die Richtung zu erkennen: kühles Schwarz-weiß dominiert, an den Wänden das auffällige Branding mit den Köpfen der mit 27 zu Tode gekommenen Rockikonen, die auch auf den Werbemitteln für Wiedererkennung sorgen sollen. Mit vier Bars sind lange Wartezeiten praktisch ausgeschlossen, einen Raucherbereich lässt die Konzession ebenfalls zu und ein Platz der als Bühne für Livebands umfunktioniert werden kann ist auch angedacht. Eine verwirrende Mischung aus Überschaubarkeit (kleine zentrale Tanzfläche) und Weitläufigkeit (viele Nischen und Ecken) lassen momentan nicht vorhersagen, ob die Location bereits mit wenigen Leuten voll aussehen kann oder im Gegenteil selbst bei vielen Leuten noch leer wirken wird - Sautter gibt an, dass 250 bis 300 BesucherInnen das mindeste sind was er sich pro Abend erhofft, mit Luft nach oben bis zu über 800 Gästen.

Weniger weit scheinen die Überlegungen zum Programm zu sein. Außer dem DJ für die Eröffnungsnacht (DJ Jens Blöck/Sudhaus) sind noch keine Bookings erfolgt, die Programmplanung beschränkt sich momentan darauf zwischen Freitag - 70/30 zugunsten Gitarrenmusik - und Samstag - 70/30 zugunsten anderer Partysongs - zu unterschieden. Allerdings will man sich nicht auf die in Tübingen (Zoo, Mancuso, Bierkeller,...) übliche Eventschiene einlassen, bei der jede Woche speziell beworbene unterschiedliche Events anstehen. Statt dessen will man ein konstantes Programm fahren, damit die Besucher immer sicher sein können das vorzufinden, was sie erwarten.

Dass dies außer im Top10 in keiner anderen Location in Tübingen funktioniert stört Achim Sautter nicht. Über die Tübinger Clubszene oder gar das Tübinger Indie-/Alternative-Angebot habe er sich vorher nicht informiert, das habe er bisher nie gemacht. Sein Zielpublikum sei indes auch weniger das Tübinger Publikum - "das ist natürlich ein Bonus". Ziel sei es vielmehr, das Publikum aus dem weiten Umland, von Balingen und Rottweil über Reutlingen bis Nürtingen und Esslingen nach Tübingen zu bringen. Entsprechend sei die Lage - für Tübinger Verhältnisse weit draußen im Industriegebiet - kein Nachteil, sondern ein Vorteil, weil die Zufahrt von der B27 (man erinnere sich: der Name!) sehr einfach sei. Auch hier ähnelt die Strategie, bei allen Unterschieden, der des Top10 auffällig.

Nach einigen Nachfragen lässt sich schließlich erahnen, woher diese strategische Nähe rührt. Sautter ist ein ehemaliger Schulkamerad von Dirk Bamberger, dem Betreiber des Top10. Bamberger war es auch, der Sautter auf das Objekt in Tübingen aufmerksam gemacht hat, nachdem er eigene Pläne für eine Eventdisco dort verworfen hatte. Auch scheint Bamberger als stiller Teilhaber weiterhin involviert zu sein, und der derzeitige Top10-Mitarbeiter für Öffentlichkeitsarbeit ist zukünftig für das Booking des "27" zuständig.

Ansonsten soll indes alles anders sein als im Top10 - keine strenge Türpolitik, anderes Publikum, andere Musik. Aber hoffentlich ein ähnlicher Erfolg, sowohl für die Betreiber als auch für die Partystadt Tübingen. Wir sind gespannt und noch etwas skeptisch, drücken aber die Daumen.



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24 Kommentare

24. Juli 2009 von rueben_sau

..no comment.

Aber ein riesiges DANKESCHÖN an die DJ's

Johnny "Perry" Lemon, Krsto, Annie, Paddy...und alle anderen.

GOOD JOB !!!!

Thanx
Peter


24. Juli 2009 von lurker

@ seggl
So ist es halt immer: Einer muss ja den Kopf hinhalten, wenns nicht läuft - und die Chefs können sich ja schlecht selbst rausschmeißen ;) Nicht die Umsetzung war in diesem Fall das Problem, sondern ein Konzept der Entscheider, das nur so strotzt vor Ignoranz und völliger Ahnungslosigkeit.

In meinen Augen der letzte Beleg dafür, dass der Laden tot ist: Nicht mal hier auf partykel hielt man es noch für nötig, sich das Maul über den Laden zu zerreissen - das twentyseven scheint in den Köpfen der Leute ja schon gar nicht mehr zu existieren... die Beileidsbekundungen in meinem ersten Kommentar zu diesem Artikel scheinen gar nicht so unangebracht gewesen zu sein ;P


23. Juli 2009 von seggl

Eben... in letzter Zeit hört und sieht man gar nichts mehr von dem Laden...

Ahso, die rueben_sau ist also nicht mehr dabei. Schade, der hat eigentlich einen netten Eindruck gemacht.


23. Juli 2009 von Kesten

hi seggl,
den laden gibts noch, wie man hört leider mit recht schlechten besucherzahlen. offensichtlich hat sich organisatorisch auch bisschen was geändert, der nutzer "rueben_sau" aka peter ist wohl nicht mehr im team. allerdings scheint mit seinem weggang aus meiner subjektiven wahrnehmung die werbung noch weniger/schlechter geworden zu sein, weder sehe ich plakate oder flyer wie bis noch vor kurzem, noch werden die termine hier regelmäßig eingetragen...

ich hab vor nach den sommerferien hin mal wieder einen artikel zum stand der dinge zu versuchen - momentan ist dank sommer und den zahlreichen open-air-events als konkurrenz keine vernünftige einschätzung von potential, erfolg und misserfolg eines clubs möglich - wenn du nur im juni/juli schaust gehts jeder disco relativ beschissen....


23. Juli 2009 von seggl

man sieht und hört ja gar nichts mehr vom twentyseven - gibt's den Laden überhaupt noch?
weisst du da was, Annie?


30. Mai 2009 von AnnieQuestions

Also ich schau mir das heute Abend mal an ... :)


21. Mai 2009 von rueben_sau

Hallo,

vielleicht ist es jetzt mal an der Zeit sich hier zu melden.

Mein Name ist Peter Schaal, ich bin für die Events und das Booking im 27 verantwortlich.

Vielleicht kennt mich noch der eine oder ander aus meiner Zeit bei Rimpo...ich habe dort fast 10 Jahre gearbeitet....

Ich bin unter rueben_sau in partykel angemeldet und jeder der etwas zum Thema zu sagen hat
auflegen will oder sont positives oder gern auch negatives zu sagen hat soll sich einfach melden.

Es geht nur um Musik ...ich denke da ist Toleranz doch kein Problem.

Gerne auch unter ronwood@web.de

Freue mich auf eure Reaktionen...

Und gerne darf sich jeder nach Absprache mit mir vor Ort im 27 treffen....

Die rueben_sau


21. Mai 2009 von Kollateralschaden

@Stephan: mein geldbeutelinhalt besteht mehr aus kruscht als aus geld... mit anderen worten studentisch... 15 - 20€ müssen für den abend und ein falls-nötig-nachtSAM reichen...

von daher find ich 2,50 für n kloines bierle schon ziemlich viel. wenns wenigstens n großes wär... da hat man länger was von^^


19. Mai 2009 von Stephan

Dass jemand aus Poltringen so einen Satz von sich gibt, der womöglich noch nicht sehr oft in Tübingen unterwegs war, kann ja mal passieren. Trotzdem ulkig... Dass jemand im Tagblatt sowas als O-Ton gleich an den Anfang seines Artikels stellt, ist... nun ja, jedenfalls keine journalistische Ruhmestat :P

Vor ungefähr 15(!) Jahren wäre so eine Aussage gerechtfertigt gewesen, als Jens mit der "Technofreien Zohne" / "Alternative Night" einen Trend gesetzt hat, der etwas später seinen Höhepunkt fand, als es mit "Die Beiden" im Sudhaus und "42Fieber" im Zoo gleich zwei Rock-Partys in Tü gab, die in der Region ihresgleichen gesucht haben (von den unzähligen anderen Classic-Rock Geschichten und sonstigen Rocklastigen Partys in Tübingen möchte ich gar nicht reden - Holger hat da ja das meiste aufgezählt...).

Schlimm finde ich aber eigentlich nicht mal so sehr, dass der Autor nicht wusste, dass er mit so einem O-Ton wenigstens ein Jahrzehnt zu spät dran ist. Aber: man müsste nicht mal ein ausgewiesener Kenner der Tübinger Szene sein, um zu wissen, dass beim Publikum inzwischen sogar eine deutliche Übersättigung in diesem Musikbereich eingetreten ist. Will sagen: Genau das Gegenteil des O-Tons trifft zu. Nur der Autor hat das irgendwie nicht mitbekommen. Vermutlich, weil er keinerlei Bezug zu der Sache hatte, über die er da schrieb.


19. Mai 2009 von Kesten

ich versuch mal ne zusammenstellung:

rockpartys und clubs in denen rock läuft und lief in tübingen:

zoo: aktuell:
42°FIEBER (alternative;bis april 1x/monat, jetzt unregelmäßig);
indie und so (indie; 1x);
dienstags, sonntags und bei allen sonstigen mixed music abenden (30+/golf) zwischen ca 30% und 80%;

in den letzten jahren:
VISIONS Party (Alternative/Indie);
Sweet Riot (Indie); Nu Rock Double (Indie);
Red Hot Chili Peppers Party;
Die Ärzte Fanparty;
Rocking Zoo (Metal/Classic Rock; jeden Samstag (vor 2 Jahren);
Hard'n'Heavy Night;
Rolling Stones Night;
Headbangers Inn;

in den 90ern JEDEN SAMSTAG alternative night

bierkeller:
Wolverine Blues (Stoner/Punk/Surf);
Sackville Swings (RocknRoll);
All my friends are deaf (Stoner Rock);
Rock im Keller (Alternative);
Party Hard: Metal Night;
Ska Partys; X-Treme Noise Assault;
Hardcore Partys;
Punk Rock Partys;
Revolver (Indie);
Drunkship of Lanterns (Progressive/Alternative);
Crossed all Over;
Push it! (Metalcore);
Camous Sounds (60% indie)

sudhaus:
die beiden (indie/alternative);
vollmondtanz (mixed mit hohem rockanteil)

epplehaus:
metal night
Candy from Strangers (indie)
42°FIEBER (1 jahr lang);

schlosscafe: verschiedene indie dj abende

tangente: we are the new romantics - jeden mittwoch indie rock djs plus events am wochenende

clubhaus: traditionell rocklastige studipartys jeden donnerstag (bis vor paar jahren fast 70% rock), oft extra floor mit indie djs

foyer: selbst dort gab es:
Rock Worlds (alternative/deutschrock auf zwei ebenen);
Schizophrenic Rawk;
Campus Sounds;
Red Hot Chili Party;

uneingeschränkte zustimmung zu kollege lurker: "endlich mal rock in tübingen" - WHAT THE FUCK ?!?!?!


18. Mai 2009 von lurker

ät ferkel: Na ja, warten wir mal ab, wie sich das Besucherinteresse in den nächsten Wochen entwickelt... Das erste Wochenende würde ich nicht überbewerten. Als vor zwei Jahren die Wiedereröffnung des Zoo gefeiert wurde, war die Hütte bumsvoll - trotzdem gings danach erstmal steil bergab. Vielleicht ist es beim 27 genau umgekehrt: schwacher Start und danach gehts aufwärts... ;P

Über den Artikel im Tagblatt musste ich herzlich lachen:

"Das ist mal ne Alternative, endlich was Rockiges in Tübingen", sagte der Poltringer Alexander Berthold.

War das ihr einziger O-Ton, den Fabian Ziehe am ganzen Abend erhalten hat? Gingen die anderen O-Töne noch weiter an der Realität vorbei? Oder ist der Autor des Artikels erst seit letzter Woche in Tübingen?

Endlich was Rockiges in Tübingen??
Also ich kenne keine Stadt, in der der Anteil an "Rockigem" so hoch ist wie hier in Tübingen:

...egal ob Classic Rock...

  • Dietmar und Helmi im Bierkeller und im Epple;
  • Sonntags im Zoo gibts auch einen DJ der vor allem Classic Rock auflegt (weiß nicht wie der heisst)

...oder die neueren Rockgeschichten...

  • Björn im Bierkeller,
  • Jens im Sudhaus (die Beiden)
  • Holger
  • Deutschrock (die Ärzte) gibts sogar auch noch hin und wieder mal im Zoo und Epple

...und das sind nur die DJs / Veranstaltungen, die mir ganz spontan einfallen O.O

Also mal im Ernst: Wenn dieser A. Berthold statt diesem merkwürdigen Statement einen politisch unkorrekten Witz erzählt hätte - wäre Fabian Ziehe das aufgefallen? Oder wäre dann eben dieser Witz als O-Ton im Artikel gelandet? :D

Herrlich...


18. Mai 2009 von lateralus

@Kollateralschaden: Soweit ich mich erinnern kann, lag der Beck's-Preis (0,33l) bei über 2,50EUR... oO
Also eigentlich nix für klamme Geldbeutel...


18. Mai 2009 von Stephan

@ Kollateralschaden: Das hängt natürlich auch ein kleines bisschen davon ab, wie hoch der Betrag deines Geldbeutelinhalts ist ;)

@ lurker: Bis jetzt haben wir kein offizielles Angebot für potentielle Werbekunden. Aber auf Anfrage hat jeder Veranstalter die Möglichkeit bei uns Werbung zu schalten - nicht nur Holger. Wir haben mit Achim Sautter ca. 2 Wochen vor der Eröffnung geredet und ihm angeboten, uns mal über Kooperationsmöglichkeiten zu unterhalten.
Ich denke es ist völlig unbestritten, dass man in dem ganz speziellen Themenbereich "Party / Nachtleben" im Großraum Tübingen seine Zielgruppe über partykel besser erreicht als über das Tagblatt (wobei dieser Themenbereich für das Tagblatt auch nur eine untergeordnete Rolle spielt), aber dass es am Samstag im Tunnel brechend voll und im neuen Club27 leer war, lag sicherlich nur zu einem kleinen Teil an der Werbung auf partykel. "Rock im Tunnel" ist inzwischen einfach ein sehr beliebter und etablierter Event, der von Holger auch sonst gut beworben wurde.


18. Mai 2009 von Stephan

Wenn ich mal ganz allgemein meine Meinung dazu sagen darf:
Zunächst einmal ist der Umbau und die Neueröffnung eines Clubs immer eine unglaublich aufwändige Geschichte - da gibt es auch immer Dinge, die dabei ein bisschen zu kurz kommen. Was speziell im Vorfeld der Eröffnung des "27" aus meiner Sicht definitiv viel zu kurz kam, war eine gründliche Recherche über das Umfeld, in dem das "27" eröffnet werden soll. Der Grund dafür ist klar: Neben der vielen Arbeit im Vorfeld der Eröffnung war es wohl die irrige Annahme, dass man sich nicht mit dem näheren Umfeld beschäftigen muss, weil man ja auf die Leute aus der weiteren Region zielt und Tübinger nur eine nette Zugabe sind. Allerdings zeugt schon dies von einer fatalen Fehleinschätzung, denn jeder Tübinger Club, der regelmäßig mehr als 200 Gäste am Abend haben möchte, braucht dazu das Umland. Tübingen mit den Locations Sudhaus, Epple, Zoo, Mancuso usw. sowie diversen Event-Highlights wie z.B. Rock im Tunnel, Ract! festival ... hat gerade bei dem Publikum, das Sautter ansprechen möchte, schon immer! ein riesiges Einzugsgebiet gehabt (wenn ich die Ausweise kontrolliere, dann wundere ich mich jedes mal, wie weit die Leute z.T. fahren, um in den Zoo zu kommen...)- Aus irgend einem Grund, den ich bis jetzt nicht verstanden habe, denken die vom "27", dass sie da ein brachliegendes Feld beackern. Das ist aus meiner Sicht eine fatale Fehleinschätzung. Wenn man denkt, dass man sich nicht darum kümmern muss, was in Tübingen passiert, dann kann es eben passieren, dass man den Laden an einem Wochenende eröffnet, an dem eine beliebte und etablierte Veranstaltung im Tunnel einem das komplette Publikum abgräbt... Ergebnis: bereits am 2. Abend ist die Hütte leer. Eine Woche später hätte das "27" dieses Problem nicht gehabt....


18. Mai 2009 von Kollateralschaden

danke für eure berichterstattung :)
@lateralus: musiktechnisch scheint es also gut zu sein... tool sei dank... ^^ hmmm vielleicht guck ich da mal hin, is von mir aus ja nur 5 fahrradminuten entfernt der laden (ich muss nur übern neckar radeln).
allerdings traurig, dass es nur becks gibt. ist das wenigstens bezahlbar dort oder steht man am ende des abends an der kasse und die lesen deiner chipkarte einen betrag ab, der den betrag deines geldbeutelinhalts überschreitet?


18. Mai 2009 von ferkel

@ lurker: "gut gefüllt"? Ich hab mir gerade die Fotos vom Tagblatt angeschaut - für eine Neueröffnung sieht mir das aber doch nach einem ziemlichen Flop aus... Warst du am Samstag dort oder woher weißt du, dass schon am 2. Tag nix mehr los war?


17. Mai 2009 von lurker

'n Abend!

...

Allerdings konnte wirklich niemand (nicht einmal eine der Mitarbeiterinnen) verstehen wieso so wenig Werbung gemacht wurde und sie das Event nicht einmal auf partykel eintrugen - viele der Leute, mit denen ich gesprochen hatte, waren erst über partykel darauf aufmerksam geworden...

Nun, das war wohl einer der Gründe dafür, dass am Eröffnungsabend auch nicht so viel los war wie man das bei einer Neueröffnung normalerweise erwarten dürfte (es war zwar gut gefüllt, aber nicht wirklich voll). Und am Tag nach der Eröffnung - also am Samstag - war der Club27 fast wie ausgestorben... nicht gerade das, was ich einen vielversprechenden Start nennen würde ...

Aber es ist nicht so, dass sie keine Werbung gemacht haben, denn sie haben z.B. auf tagblatt.de einen Banner geschalten (äh... wollten sie damit das ü50-Publikum ansprechen?). Das Ergebnis: bereits am Samstag hat sich kaum ein Mensch dort hin verirrt.
Im Gegensatz dazu haben, die Veranstalter von Rock & Remmidemmi im Tunnel ja phett auf partykel Werbung gemacht. Das Ergebnis sieht man ja hier....

Jetzt weiß ich natürlich nicht wie das mit Werbung auf partykel ist - können da auch andere Veranstalter Werbung schalten?


17. Mai 2009 von lateralus

Also ich war am Freitag da und kann mal so meine Eindrücke ein wenig beschreiben:
Draußen standen bereits an der Straße mehrere Verkehrsordner und einige Securitys vor der Türe, die sich aber alle, soweit ich das beurteilen konnte, sehr korrekt verhalten haben, einige fielen sogar als freundlich auf und es gab wohl auch sonst keinen Ärger außer ein paar verstimmten Gästen, die mit der Begründung zu betrunken zu sein, wieder fortgeschickt wurden.
Die Verkehrsanbindung, wenn man aus Tübingen und nicht mit dem Auto kommt, ist zugegebenermaßen ziemlich mies - man muss schon eine Weile laufen von der Stadtmitte aus, dafür kommen die SAMs aber bis direkt vor den Club.
Beim Eintreten fällt erstmal das Kartensystem auf, das ich so bisher noch nicht kannte (das top10 hat das, glaube ich, auch); also, dass man eine Plastikkarte bekommt, mit der man dann bargeldlos für die Getränke bezahlen kann und dann beim Verlassen des Clubs zahlen muss. Das verkürzt zumindest die Wartezeiten am Tresen, auch wenn die Preise und die Bierauswahl (nur Beck's) noch zu wünschen übrig ließen...
Das Innere ist recht geräumig mit vielen Sitzecken und einer großen "Raucherbar" in einem separaten Raum. Dafür ist die Tanzfläche, man kennt es vllt. noch vom Mozaik, sehr klein im Verhältnis. Ich hatte regelmäßig den Eindruck, dass zu viele Menschen auf zu kleiner Fläche stehen, um ausgiebig tanzen zu können. Außerdem hat es eine Weile gebraucht, bis sich die ersten auf die Fläche getraut haben, da die Tanzfläche sehr offen steht in alle Richtungen, man sich also schlecht "verstecken" kann.


17. Mai 2009 von lateralus

Das Innendesign ist eigentlich ganz schick - für meinen Geschmack zu schick für einen Club dieses Stils. Über der Tanzfläche hängt eine sehr aufwendige Lichtershow (der Octopus-Effekt mit wechselnden Farbspielen), allerdings ist dadurch alles eben auch sehr hell. Außerdem hätte ich ein paar versüffte Sofas statt stilistisch kalten Sitzquadern passender gefunden; aber gut, Club27 ist nunmal kein Epple-Haus...
Den wohl positivsten Eindruck aber hat die Musikauswahl bei mir hinterlassen. Ich kann euch keine Playlist aus der Erinnerung abliefern, aber für mich persönlich war es die beste Musikauswahl seitdem ich wieder in Tübingen angekommen bin. Sehr viel klassischer Alternative und Tanz-Rock, einige Leckerbissen à la Tool (!) und ältere Stücke, aber auch ein paar Elektro-Stücke (was sich aber in Grenzen hielt). Erinnern kann ich mich spontan noch an Rage against the machine, Franz Ferdinand, The Subways... und die üblichen Verdächtigen eben - nichts sonderlich Kreatives, aber eben sehr gut tanzbar und für meinen Geschmack sehr gelungen und die meisten Leute, mit denen ich geredet habe, waren ebenso angetan von der Musikauswahl.
Allerdings konnte wirklich niemand (nicht einmal eine der Mitarbeiterinnen) verstehen wieso so wenig Werbung gemacht wurde und sie das Event nicht einmal auf partykel eintrugen - viele der Leute, mit denen ich gesprochen hatte, waren erst über partykel darauf aufmerksam geworden und ich gebe an dieser Stelle zu, dass ich das schließlich selbst eingetragen habe.

Ich war schließlich trotz einiger negativer Aspekte sehr positiv überrascht, gerade von der Musikauswahl. Allerdings bleibt die Frage weiterhin im Raum hängen, ob sich das Konzept so halten kann, gerade wenn weiterhin so wenig Werbung gemacht wird... Solange die DJs dann woanders auflegen würden, könnte ich damit zumindest auch leben...


17. Mai 2009 von Kollateralschaden

war jetzt schon mal jemand dort und kann was berichten?


08. Mai 2009 von Kollateralschaden

ich hab vor ner woche etwa schon davon gehört.

meine meinug dazu:
zwiespalt... zum einen klingt musikalische sache ja schön und gut... nur kann ich mir einfach diese musikalische sache in einer großraumdisse mit chipkartensystem & co absolut nicht vorstellen. weil für mich zerstört zweiteres irgendwie das erste. liegt aber vielleicht dran, dass ich generell ne abneigung gegen großraumschuppen hab (mir is ja inzwischen selbst das sudhaus für parties zu groß). ich kann mir einfach net vorstellen, wie es dann sein wird, wenn dann in einem auf schick-schick-getrimten laden 800 gäste zu nirvana "abgehen"...

und zum aspekt "Statt dessen will man ein konstantes Programm fahren, damit die Besucher immer sicher sein können das vorzufinden, was sie erwarten.":
macht das die sache net ein bissl eintönig/monoton? ich mein, mir gings früher ja schon so, dass wenn ich nach 5mal sudhaus gehen genau wusste, wann welches lied vom "sudhaus-sampler" kommt, und ich dann irgendwann nur noch selten hingegangen bin...

also ich find das höchst suspekt. wir werden sehn...


07. Mai 2009 von Stephan

@ lurker:
Hab auch erst über Holger erfahren, dass da ein neuer Club aufmachen soll.

@ seggl:
Tatsächlich hat vor einiger Zeit mal jemand aus Balingen versucht, im Zoo eine Brit-Pop Party anzuschieben. Das Interesse war sehr gering. Brit-Pop ist zwar sehr beliebt, aber zieht als Thema hier im Raum Tübingen nicht so viele Leute. Daher ist es sicherlich kein Fehler, Brit-Pop und Indie zwar als Schwerpunkt, aber nicht als enge Programmbestimmung auszugeben.

Insgesamt denke ich, dass das "27" der Tübinger Party-Szene nicht schaden, sondern nur guttun kann: Räumlich ist das "27" für die Tübinger so weit weg, dass das den etablierten Clubs kaum weh tun kann; aber wenn sie es schaffen wie geplant aus dem weiteren Umland Leute anzuziehen, dann rückt Tübingen insgesamt wieder etwas mehr in den Fokus der party-willigen Menschen in der Region - und davon profitieren wiederum alle. Von daher sehen ich das ähnlich wie Holger: Bin zwar skeptisch, aber ich drücke Achim Sautter beide Daumen!


07. Mai 2009 von seggl

lese hier auch zum ersten mal davon. Laut Holgers Bericht stand aber wohl schon was im Tagblatt. Das würde aber deren PR-Desaster eher noch unterstreichen, denn wenn er sowas nur übers Tagblatt publiziert, dann will dieser Sautter wohl die Generation 50+ für seinen Club mobilisieren? ;)

Übrigens: Irre ich mich, oder hat nicht vor einiger Zeit schon mal jemand aus Balingen grandios erfolglos versucht, im Zoo eine Brit-Pop Geschichte zu starten?


07. Mai 2009 von lurker

Furios gestartet und früh zu Grabe getragen - na, dann hoffen wir mal, dass diesen neuen Club nicht das gleiche traurige Schicksal ereilt, wie die früh verstorbenen Rockikonen ;P

Über die Tübinger Clubszene oder gar das Tübinger Indie-/Alternative-Angebot habe er sich vorher nicht informiert, das habe er bisher nie gemacht.

Selbstbewußtsein? Naivität? ...?

Was mich doch SEHR wundert: Dieser Laden möchte in einer guten Woche eröffnen - und ich lese heute hier auf partykel zum ersten mal von diesem Club! O.O Nun halte ich mich schon für einigermaßen gut informiert und habe auch Freunde aus dem oben beschriebenen Zielgebiet (Reutlingen, Rottenburg, Metzingen...), unter denen es auf jeden Fall ein Thema gewesen wäre, wenn sie von einem neuen Club in Tübingen gehört hätten... haben aber offensichtlich noch nichts davon mitbekommen. Daher meine Frage an alle: Habt ihr schon vorher mal was über diesen neuen Club gehört, oder geht es euch genauso wie mir?
Kann es sein, dass diese Leute vom "27" Tübingen und das Tübinger Umland ebensowenig über ihr Vorhaben informiert haben, wie sie sich selbst nicht über Tübingen und seine Party-Szene informiert haben? In diesem Fall entrichte ich schon an dieser Stelle meine Beileidsbekundungen an das "27" - möge es in Frieden ruhen...


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