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Freitag 30.07.21

20:00 Uhr

HafenSounds Festival

The Notwist // Fehler Kuti // Die Hochzeitskapelle

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Abendkasse k.A.  

Beschreibung

 


Markus und Micha Acher sind für ihre Experimentierfreude bekannt, das zeigt nicht nur die Geschichte ihrer "Hauptband" The Notwist selbst, sondern auch ihre vielfältigen Seitenprojekte. Zwei davon sind an diesem Abend ebenfalls zu hören: Fehler Kuti und Die Hochzeitskapelle. Fehler Kuti ist aktuell vielleicht der heisseste Scheiß, den das Einwanderungsland Deutschland mit all seinen kleinen und großen Lebenslügen und Verwerfungen aus Rassismus und Chauvinismus hervorgebracht hat: wahrhaft globalized music aus Schland. Wer die großen Zeitungen und Zeitschriften liest, kam kaum am Debutalbum SCHLAND IS THE PLACE FOR ME vorbei.

The Notwist
Auf dem hochgelobten aktuellen (Corona-Zeit) Album Vertigo Days, dem ersten Album von The Notwist seit sechs Jahren, präsentiert sich eine der wohl wegweisendsten Indie-Bands des Landes ganz im Hier und im Jetzt. Neugier und Offenheit waren schon immer treibende Kräfte hinter der Musik von The Notwist, doch selten wurde das deutlich wie auf Vertigo Days. Musikalisch vermittelt diese Offenheit sich im Amalgam aus melancholischem Pop und funkelnder Elektronik, hypnotischem Krautrock und schwebenden Balladen. Konzeptuell zeigt sie sich im Umstand, dass The Notwist ihre Kernbesetzung (bestehend aus den Brüdern Markus und Micha Acher sowie Cico Beck) für dieses Album um Gastmusiker*Innen erweitert haben: „Wir wollten das gängige Konzept einer Band in Frage stellen, aber auch die Idee von nationalen Identitäten aufweichen“, erklärt Markus Acher. „Darum haben wir auch anderen Stimmen und Sprachen Raum gegeben.“
Sechs Jahre sind seit dem letzten Album (Close To The Glass) vergangen. Jahre, welche die Mitglieder der Band nicht nur ihren anderen Bands gewidmet haben (z.B. Spirit Fest, Hochzeitskapelle, Alien Ensemble, Joasihno), sondern auch dem Betreiben eines eigenen Plattenlabels (Alien Transistor), dem Komponieren mehrerer Filmmusiken sowie dem Kuratieren von Compilations (zuletzt Minna Miteru) und einem jährlich stattfindenden Festival (Alien Disko). All das hinterließ auf dem neuen Album Spuren. Es spiegelt sich vor allem in seiner Struktur, die das Ergebnis eines offenen, kollektivistischen Prozesses ist: Aus Improvisationen wurden Songs, die oft ineinandergreifen. Entstanden ist eine äußerst lebendige Musik, deren cinematische Qualität sich auch im Artwork der japanischen Fotografin Lieko Shiga wiederfindet. Die wiedergefundene Offenheit zeigt sich bereits bei „Ship“, der ersten Single zum Album. Ein treibender, krautiger Groove dient hier als Fundamant für die entwaffnende Stimme von Saya, bekannt als weibliche Hälfte des japanischen Pop-Duos Tenniscoats. Ein weiterer Gast ist der US-amerikanische Multiinstrumentalist Ben LaMar Gay, der für „Oh Sweet Fire“ auch den Text schrieb: Ein „Liebesgedicht für heutige Zeiten“, das von Liebenden in den Wirren eines politischen Protestmarsches erzählt. Dem leicht spacigen Dream-Pop von „Into The Ice Age“ lieh die Jazzmusikerin Angel Bat Dawid ihr Klarinettenspiel. Zu „Al Sur“ schließlich steuerte die argentinische Sängerin und Produzentin Juana Molina Gesang und die elektronischen Teile des Arrangements bei. Bei diesem Stück tritt abermals Saya in Erscheinung, diesmal jedoch in ihrer Funktion als Teil des Bläserensembles Zayaendo. Unterdessen erlauben The Notwist der Musik, sich in immer neue, oft unerwartete Richtungen zu entwickeln – wie sie das auch bei Live-Auftritten tun.
Die Vielstimmigkeit aus Ideen, Stilen und Beteiligten wächst auf Vertigo Days zu etwas tatsächlich Kohärentem zusammen. Aus Diversität formiert sich ein Album im besten Sinne, eines, das beim Hören im Ganzen noch dazugewinnt. Auch die Songtexte sind miteinander verwoben: Sie erwecken, wie Markus Acher sagt, „das Gefühl eines zusammenhängenden Gedichts.“ In diesen facettenreichen Text haben sich die (geo-)politischen Unwägbarkeiten der letzten Jahre tief eingeschrieben: „Dass für unmöglich Gehaltenes jederzeit Realität werden kann, war so ein Thema, das wir eher aus dem Privaten kannten. Aber während der Aufnahmen zum Album hat sich die Situation dramatisch verändert. Plötzlich ereigneten sich diese unmöglich geglaubten Dinge auch außerhalb, in weltpolitischem Maßstab“, erläutert Markus, der dieser Erfahrung mit den poetischen Mitteln der Abstraktion begegnet, sie allerdings nicht als Einbahnstraße, sondern als multidirektionale Bewegung begreift: Globale Zusammenhänge verlängern sich auf Vertigo Days mitunter zurück ins Private. Alles ist in der Schwebe, sicher ist nur, dass nichts sicher ist. „Vielleicht geht es vor allem um einen Lernprozess, und darum, dass man nie wirklich irgendwo ankommt“, sagt Acher. „Sich dieser Unsicherheit zu stellen, erfordert Mut – sie erfüllt uns aber zugleich mit einem starken Gefühl der Lebendigkeit.“ Vertigo Days ist ein Album, das vor Lebendigkeit nur so strotzt. Open-minded, voller Begeisterung für Musik und für Ideen des Gemeinschaftlichen. Ein Album, das mit offenen Augen zu träumen wagt.

Fehler Kuti
Das neueste Projekt aus dem Weilheimer Umfeld von The Notwist erscheint unter einem Namen, bei dem Kenner sich am Kopf kratzen werden: Fehler Kuti. Ist es nicht albern, den legendären nigerianischen Afro-Beat-Musiker Fela Kuti zu verballhornen? Doch die kreative Kraft des Irrtums ist bei Julian Warners Projekt tatsächlich Programm: Hier flirren die Synthies, hier sirren und pluckern die Beats. Da hat sich jemand mit großer Experimentierlust des Synthesizer-Fuhrparks von Markus und Micha Acher bedient. „Schland is the place for me“ heißt das Debütalbum des „singenden Kulturanthropologen“ (O-Ton Julian Warner) Fehler Kuti. Süchtig machende Rhythmen, krautige Keyboards. Und wenn Warner die „Interracial Love“ besingt, hat das eine monotone Qualität, die durchaus an den Avant-Space-Jazz des großen Sun Ra erinnert.
Der Münchner Julian Warner alias Fehler Kuti beschäftigt sich auf musikalischer Ebene mit Ausgrenzung von Minderheiten und versucht, Geschichten zu erzählen. Er selbst bezeichnet sich dabei als singenden Kulturanthropologe.
„Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit der Verwendung dystopischer Themen und Klänge, um ein akustisches Bild von strukturellem Rassismus und Weißheit unserer Gegenwart zu zeichnen. (...)Ich möchte, dass diejenigen, die unter Entfremdung leiden, im Bündnis mit denen stehen, die Entfremdung suchen, und umgekehrt. Eine Koalition, die die Möglichkeit toleriert, dass wir aus gegenteiligen Gründen von der gleichen Not bewegt werden.“

Die Hochzeitskapelle
Folkloristisch-elegischer Rumpeljazz…
… so nennen die Mitglieder der Hochzeitskapelle ihre Musik. Anlässlich einer Eheschließung 2012 gegründet, kommen die fünf Musiker stilistisch teils aus sehr unterschiedlichen Ecken. Sie machen mit zwischen München, New Orleans und Trinidad gefundenen Lieblingsstücken das, wofür die Musik wohl ursprünglich geschaffen wurde: SPIELEN im besten Wortsinn, und das mit großer Intensität, Vertrautheit und Freude.

Vor allem wenn man hört, mit welchen Originalen die Hochzeitskapelle da herumspielt: Sun Ra, Moondog, Francoise Hardy, Jackie Mitto, Bill Wells Lee Perry, C.W. Stoneking, Lali Puna, David Lowry … Eine stetig erweiterbare obskure Mischung an gleichermaßen passenden, wie seltenen Songs, die auf die spezielle Instrumentierung übersetzt werden: Bratsche, Tuba, Trompete, Posaune, Banjo, Schlagzeug und ein bisschen Harmonium. Gesungen wird nicht, es bleibt instrumental, die Melodien sprechen, ach singen für sich selbst.

Foto: Copyright: Patrick Morarescu

Veranstaltungsort

franz.K

Unter den Linden 23
72762 Reutlingen

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