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Samstag 07.07.18
19:00 Uhr
Vitamin Edition 15
Vitamin Edition 15
The Politics Of Dancing



Abendkasse k.A. Eintritt frei k.A. |
Beschreibung
VITAMIN Edition No.15
Beats International: Leute zusammenbringen, die sonst niemals zusammenkommen würden, herkömmliche Seh-und Hörgewohnheiten zu ignorieren, Culture Clash und Hinterhof Trash, große Kunst und kleine Gesten, physikalische Naturgesetze überwinden, das- und natürlich die Welt verbessern- sind unsere Aufgaben hier im VITAMIN!
Und das
VITAMIN Edition No.15
Beats International: Leute zusammenbringen, die sonst niemals zusammenkommen würden, herkömmliche Seh-und Hörgewohnheiten zu ignorieren, Culture Clash und Hinterhof Trash, große Kunst und kleine Gesten, physikalische Naturgesetze überwinden, das- und natürlich die Welt verbessern- sind unsere Aufgaben hier im VITAMIN!
Und das Imperium VITAMIN schlägt wieder mal zurück: Fantastische Beats, großartige Reime, hypnotisch, tanzbare und fremdartige Klänge, Bilder die Herz und Hirn berühren….das alles und noch viel mehr am 7. Juli bei uns: The Politics Of Dancing !
Sophia Pompe?ry
Sophia Pompe?rys Konzeptkunst ist konzentriert, still und tiefgründig. Ihre Werke bewegen sich auf der Schnittstelle zwischen Alltagspoesie und Physik und laden den Betrachter ein, sein Umfeld neu zu betrachten.
Dabei bewegt sie sich zwischen Installation, Fotografie und Video.
Die 1984 geborene Sophia Pompe?ry ist darin bestrebt, zu entschleunigen, wobei sie sich die Beobachtungsgabe des Betrachters aneignet. Sie spielt mit visueller Wahrnehmung und führt Betrachter ihrer Werke immer wieder in die Irre, ohne sich dabei der Realität zu verweigern. Indem sie sich physikalischer Phänomene bedient, lässt sie ein Zusammenspiel von Naturgesetzen, Sehgewohnheiten und Erwartungen entstehen, mit dem Ziel, mit möglichst wenigen Mitteln möglichst viele Assoziationsebenen zu eröffnen. Sie beweist sich dabei als genaue Beobachterin. Mit einem phänomenologisch geprägten Blick auf die Welt stellt sie den trügerischen Schein der Dinge zur Disposition.
Indem sie das Belanglose, Alltägliche in den Mittelpunkt rücken, und ihm neuen Stellenwert bemessen, hinterfragen Pompe?rys Arbeiten gefestigte Überzeugungen des Betrachters und fördern eine alternative poetische Wahrheit zutage. Letztlich ist es der Betrachter selbst, der das Bild um sein persönliches Erleben und seine bisherigen Erfahrungen komplettiert.
Pompe?ry studierte von 2002 bis 2009 Bildhauerei an der Kunsthochschule Berlin Weißensee bei Karin Sander und als Meisterschülerin bei Antje Majewski, bevor sie Teilnehmerin des „Institut für Raumexperimente“ bei Olafur Eliasson an der Universität der Künste Berlin wurde. 2012 war sie Stipendiatin des DAAD Kunstprogramms mit einem sechsmonatigen Aufenthalt in Istanbul. 2013 erhielt Sophia Pompe?ry den Jaqueline Diffring Preis zur Förderung der bildenden Künste und das Projektstipendium der Stiftung Kunstfonds. Ihre Werke wurden in verschiedenen Einzel-und Gruppenausstellungen im In-und Ausland gezeigt, unter anderem hatte sie Einzelausstellungen im ARTER Space for Art in Istanbul, im Nassauischen Kunstverein Wiesbaden, der Staatlichen Kunsthalle Baden-Baden und in der Galerie Dix9 in Paris-
-also nur vom Feinsten und deshalb und deshalb auch bei uns im VITAMIN!
Gaddafi Gals
Lange galt bei zeitgenössischer Pop-Musik eine unausgesprochene Abmachung: Je fetter, desto besser. Alles, was stürmt und drängt, war in dem Aufbegehren, das Pop-Musik für Jugendliche immer noch erfüllt, willkommen. Früher waren das die verzerrten Gitarren, von Mitte der Neunzigerjahre an wurden die von fetten Beats abgelöst. Fette, breite Musik, in der sich die Musiker als vor Selbstbewusstsein strotzende Platzhirsche stilisierten.
Doch spätestens seit der Cloud Rap vor ein paar Jahren zu mehr als einer bloßen Nische der besonders drogenverliebten Musikhörer wurde, hat sich das geändert. Diese Schlafzimmer-Laptop-Produktionen klingen zierlich, auch wenn sich die darauf wahlweise rappenden oder sich an nur zu erahnenden Melodielinien entlanghangelnden Akteure weiterhin für den Nabel der Welt halten. Die Attitüde dabei ist eine andere: Rebellion heißt heute, auf Fragilität setzen. Und damit rebelliert man bestens gegen Trump und all die anderen in ihrer selbst diagnostizierten Mächtigkeit mächtig albernen, alten Männer.
Schon seit einigen Jahren arbeiten sich die gebürtigen Münchner Musikerinnen Ebow und Nalan daran ab. Man kennt sie entweder als Rapperin (Ebow) oder als Sängerin (Nalan), zusammen sind sie unter den Pseudonymen blaqtea und slimgirl fat die Gaddafi Gals. Da steckt der gestürzte alte Machthaber schon im Namen, der von einer “Elitegruppe” aus Frauen beschützt wurde. Die “Amazonian Guard” stand im Gegensatz zu der von ihm propagierten Rolle der Frau in der arabischen Welt und damit für eine gewisse Doppelmoral in der nicht egalitären Ideologie des gescheiterten Diktators.
Die Stimmen der beiden schwingen zwischen Rap und angesungenen Melodien darüber, vereinzeln sich und wagen sich natürlich weder zu konkreter Rap-Kaskade noch zu inbrünstigem R'n'B-Gesang. Wer den Gaddafi Gals begegnet, muss sich mit einer Ahnung dieser darunter liegenden Genres zufrieden geben, die Andeutung ist hier Auszeichnung genug. Fragil klingende Beats, mit einer gewissen Nostalgie für Genres der frühen 2000er wachsen mit den Lyrics der Gals zu einem harmonischen Gefüge mit Pop-Attitüde zusammen.
Zusammen mit walter p99 arke$tra , der irgendetwas zwischen ominöser Eminenz im Hintergrund und Produzent ist, streben die Gals dabei nach der Weltherrschaft oder mindestens nach einem eigenen Parfum, das sie bei Erfolg dieses Projekts "GG" nennen würden. Dahingehend hat sich an alter und neuer Pop-Attitüde also nicht viel verändert.
Da solche Konzepte aber in Deutschland immer noch sehr selten zur Musik hinzugedacht werden, ist die Aufmerksamkeit, die die Gaddafi Gals schon jetzt bekommen, groß. Der Musikexpress zählt sie zu den besten Newcomern 2018, das Hip-Hop-Genre-Mag "Juice" beschreibt sie als die Zukunft des Hip-Hop. In der Süddeutschen Zeitung waren sie „Band der Woche“ und sogar auf die Playlist der ehrwürdigen New York Times haben sie es (neben Drake) geschafft.
Die Parfum-Produktion kann also beginnen, am besten schon bei uns im VITAMIN !
Ebow
Wenn Ebru Düzgün aka Ebow auf die beiden "klassischen" Interview-Fragen zu sprechen kommt, die ihr immer und immer wieder begegnen, vermeint man ebenso ein gewisses Amüsement herauszuhören wie einen leisen Anflug von Ärger. "Zuerst fällt meist die Frage, wie man als junge Frau mit türkischen Wurzeln zum Rap findet", sagt Düzgün: "Und dann kommt auch schon die Frage, wie das denn so ist als Frau in einer Männer-Domäne wie dem Hip-Hop."
Zwei Fragen sind das, die einerseits nicht eben wenig erzählen über typische Missverständnisse und Klischeevorstellungen im Hinblick auf die türkische Kultur im Allgemeinen und den Hip-Hop im Speziellen - deren Subtext einen andererseits tief in einige der Themen hineinführt, die Ebow in ihren Tracks umtreiben. Steht die gebürtige Münchnerin doch spätestens seit ihrem im Spätherbst letzten Jahres erschienenen Album "Komplexität" (Problembär Records) für einen ebenso klugen wie dringend notwendigen Feminismus, für eine Form der Selbstbehauptung und Rollenbrechung, wie man sie bei den wenigen weiblichen Protagonistinnen der Hip-Hop-Szene leider nur allzu selten antrifft.
Beinah hätte Berlin die Kurdin aus Bayern bekommen. Doch bloß beinah, denn sie wollte nicht wirklich. An der Hauptstadt-Uni hatte sich Ebow zwar immatrikuliert, ging aber nie hin. Sie wartete vielmehr auf die Zusage einer ganz anderen Stadt, um ihrer Heimat München endlich den Rücken zu kehren. Jetzt herrscht die 27-jährige Rapperin in Wien, trifft bei der rein weiblichen Veranstaltungsreihe „Femme DMC“ auf andere Frauen im Sprechgesang, entdeckt neben der Lässigkeit der Metropole auch zig Möglichkeiten, weiterzukommen.
Ihr Studium der Architektur versteht sie eher als Hobby, denn der Job ist die Musik – und mit der hat Ebow bereits früh begonnen. Die ersten Texte verfasst sie in der Grundschule, zum ersten Mal ins Studio geht sie mit 16 – 2012 nimmt sie ihr Debütalbum EBOW auf. Doch sieht Ebow die aktuelle Platte „Komplexität“ viel mehr als das eigentliche Debüt. Eine Oldcomerin nennt sich die Wahlwienerin, die eher auf Bilderbuch denn auf Money Boy steht.
Unter Kritikern beschwert man sich ja gerne darüber, dass Pop heutzutage nichts mehr zu melden hätte. Zu unpolitisch, zu saturiert, zu angepasst, zu filterblasig: Die Liste der Vorwürfe ist lang - und auf einzelne Künstler bezogen sicher diskutabel. Doch auf Pop als Ganzes gemünzt? Ziemlicher Unsinn. Der ist heute nämlich schlicht politischer und haltungsreicher als vor zehn oder 20 Jahren.
Das gilt schon allein für deutschen Hip-Hop. Über die jeweilige Qualität lässt sich natürlich streiten.
Auf "Komplexität", dem neuen Album von Ebow bewegen sich die Stücke größtenteils zwischen Conscious Rap und Culture Clash im Stile M.I.A.s bewegen. Ebows Gesellschaftskritik zündet dabei am besten, wenn sie von ihrem Kampf gegen Vorurteile und Gleichmacherei erzählt.
Ehrlichkeit und Direktheit, das sind die beiden Stichworte, die sich als roter Faden durch ihre - ebenso vom Oldschool-Hip-Hop und vom R'n'B der Neunziger wie von zeitgenössischer Elektronik und orientalischen Sample-Anleihen geprägten - Stücke ziehen. "Ich will in meiner Musik einfach die Frau sein, die ich bin", sagt sie. "Und ich will auch das Recht haben, mir diesen Raum zu nehmen."
In "Paradise" zum Beispiel: "Denn sie können's nicht verstehn/ Die Art wie wir leben", singt Düzgün darin zu sedierten Beats. Oder mit emanzipatorischem Geist wie im starken "Punani Power": "Wenn ich will, trag ich 'n Kopftuch/ Wenn ich will, trag ich zehn übereinander/ Wenn ich will, trag ich nen Minirock/ Und zeig' jedem den Tanga".
Genau so klingt politische Musik. Die Kritiker überschlagen sich mit Lob (z.B.„Beste neue Künstlerin 2018“, MusikExpress).
"Komplexität" ist ein persönliches, tanzbares und kämpferisches Sittengemälde Deutschlands im Jahr 2018. Einem Land, in dem Teile der Politik nach dem AfD-Erfolg nach rechts eifern, in dem die Flüchtlingsaufnahme von 2015 als Betriebsunfall verkauft wird und man Einwanderern und ihren Kindern immer noch mit einer Mischung aus Fremdeln und (gutmeinender) Bevormundung begegnet. Oder in Düzgüns Worten: "Diese Kanakin (...)/ Sieht zu gut aus/ Ist zu gebildet/ Das sprengt eure Kästen muslimischer Frauen". Wer oder was genau hat also nichts mehr zu melden? Keine Frage, so klingt Freiheit. Davon gerne mehr!
Und dafür gibt es kaum einen besseren Ort als das VITAMIN !
BUNTSPECHT
Ein Vogel als Bandname? „Eagles“, „Flamingos“, „The Byrds“, oder gar „A Flock of Seagulls“ ?
Das ist doch in 2018 so was von “uncool”, oder ?
Es kann uns aber scheißegal sein, solange die erst 2016 gegründeten Wiener Gruppe BUNTSPECHT in einer derart fantastischen Weise klassische Musiken aus dem Wasserkopf Wien mit zeitgenössischem Pop-Appeal vereint.
Alles Kultur, alles Leben, alles, was eben Identität ausmachen sollte, ist nicht hausgemacht. Das war schon immer so. Und so wurden hier auch die Musiken, ursprünglich weit gereist, auseinander dividiert, damit sich möglichst viele Leute zusammenfinden. Klezmer, Gypsy, Bossa Nova, Folk, Balkan-Pop – alles, was man so abwertend und heilfasten-esoterisch als World Music verunglimpft, kam nach Wien, wurde vereinnahmt und austrialisiert.
In ihrem fabulösen Debüt »Großteils Kleinigkeiten« entwickeln die Stücke von BUNTSPECHT die dabei einen fast ungewohnt dichten Sog, animieren zum Tanzen und zu Zwischenrufen – Achtung: Gefahrenpotenzial für Cultural Appropriation von Seiten des Publikums.
Vorgetragen in einprägsamer nasaler Stimme in Wiener Hochdeutsch vermag auch die Lyrik zu begeistern. Sie ist überraschend und treibt das Instrumentale vor sich her. Dass sich BUNTSPECHT auch größtmöglichen Unwegsamkeiten gerne stellen, teilen sie dabei unverblümt mit: »Ja, alle wollen Rosen, wollen Blumen frischgepflückt, aber am herrlichsten sind Brennnesseln, nackt an die Brust gedrückt«, heißt es etwa in »Brennnesseln«. Gute Einstellung und eine gute Voraussetzung dafür, die hohen Erwartungen von Fans der ersten Stunde, der Branche und sich selbst zu erfüllen.
Und die sechs BUNTSPECHTe erreichen damit weitaus mehr als nur das Ohr. Zweifellos zählt die junge Band aus Wien zu den erfrischendsten und spannendsten Entdeckungen des Jahres („die Live-Überraschung des Jahres“, ORF). Bei ihren ausnahmslos ausverkauften Konzerten drängen sich stets noch dutzende Fans vor der Eingangstüre, um sich wenigstens noch vom Ton ohne Bild infizieren zu lassen. Die unglaubliche Energie ihrer Shows lässt niemanden länger als ein paar Sekunden stillstehen.
Diese wilde, ungestüme und dabei immer positive Kraft des BUNTSPECHT-Sounds gibt es jetzt exklusiv bei uns im VITAMIN zu hören und zu tanzen!
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