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Freitag 13.11.15
10:00 Uhr
30. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016
„Hans Bayer/Thaddäus Troll – Kriegsberichter im Zweiten Weltkrieg“



Abendkasse 5,00 Euro Ermäßigt 3,00 Euro Familienkarte 12,00 Euro Studierende der Uni Tübingen frei |
Beschreibung
Mit „Hans Bayer/Thaddäus Troll – Kriegsberichter im Zweiten Weltkrieg“ kommt eine Schau aus dem Berliner Dokumentationszentrum „Topographie des Terrors“ nach Baden-Württemberg – die Heimat des Schriftstellers Hans Bayer (1914–1980), der später unter dem Pseudonym Thaddäus Troll bekannt wurde. Es die dritte und letzte Ausstellung des Museums der Universität Tübingen MUT im Rahmen seines Jahresthemas „Die Universität Tübingen im Nationalsozialismus“.
Hans Bayer wuchs in Stuttgart/Bad Cannstatt auf und studierte unter anderem Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Tübingen. Nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges schloss er sich 1941 als Kriegsberichterstatter einer Propagandakompanie der Wehrmacht an. Sie hatte einerseits das Ziel, die nationalsozialistischen Handlungen innerhalb der deutschen Bevölkerung zu rechtfertigen, andererseits sollte sie gegnerische Soldaten demoralisieren. Bayers Einsatzort war die Ostfront. Dort gehörte es unter anderem zu seinen Aufgaben, das Elend im Warschauer Ghetto sowie die vernichtende Niederlage der sechsten Armee in Stalingrad zu verharmlosen.
Auch wenn sich der Schwabe damit in den Dienst der NS-Ideologie stellte – er haderte mit seiner Rolle. „Der Krieg ist ein furchtbares Feuer und es ist schwer, ihn mit allen Fasern mitzumachen und sich nicht zu beschmutzen“, stellte er 1941 fest. Langfristig geschadet hat ihm seine Wehrpropaganda nicht. Wie viele andere Mitglieder der Propagandakompanie konnte Bayer nach Kriegsende Karriere machen. Unter dem Pseudonym Thaddäus Troll machte er sich als Literat, Journalist und schwäbischer Mundartdichter einen Namen.
Die Ausstellung präsentiert Hans Bayers Kriegserlebnisse – und wie er diese in seiner Berichterstattung anschließend schilderte. Besucher und Besucherinnen erfahren außerdem mehr darüber, welche Funktion und Wirkung die Propagandakompanien hatten. Zugleich zeigt das Beispiel des Kriegsberichters, vor welch schwierigen Entscheidungen ehrgeizige junge Menschen im Nationalsozialismus standen. Um beruflich vorwärtszukommen, lud Bayer – und auch viele andere – persönliche Schuld auf sich.
Der Katalog zur Ausstellung ist – ebenso wie die Ausstellung selbst – zweisprachig (dt./engl.) und kostet 12 Euro.
Ausstellung:
Dauer: 30. Oktober 2015 bis 31. Januar 2016
Öffnungszeiten: Mi bis So, 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis 19 Uhr
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