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Donnerstag 16.04.15

18:00 Uhr

Studium Generale: DEUTUNGSspielRÄUME³ – Mehrdeutigkeit als allgegenwärtiges, kulturelles Phänomen (Donnerstags, 18 Uhr c. t., Hörsaal 22, Kupferbau)

DEUTUNGSspielRÄUME³: Deutungsspiel * Deutungsräume * Spielräume

Nicolas Potysch, Universität Tübingen, Literaturwissenschaft

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Abendkasse frei  

Beschreibung

 


Mehrdeutigkeit (oder auch Ambiguitat, Amphibolie, Polysemie) wird als ein Phänomen verstanden, das es zu vermeiden gilt. Mehrdeutiges Sprechen, so scheint es, beinhaltet das Risiko missverstanden zu werden und sollte daher nach Möglichkeit unterlassen werden, möchte der bzw. die Sprechende „richtig“ verstanden werden. Es erscheint spontan unstrittig, dass mehrdeutige Antworten auf gezielte Nachfragen generell kein zufriedenstellendes Resultat sind. Liefern empirische Erhebungen wie Experimente oder Umfragen mehrdeutige Daten, so stellt dies eine besondere Herausforderung für die Auswertung dar oder macht diese im schlimmsten Fall sogar unmöglich. Nur in wenigen Bereichen scheint Mehrdeutigkeit erwünscht zu sein: Sie bietet Sprechenden die Möglichkeit, gezielt „doppeldeutig“ oder „doppelbödig“ zu kommunizieren. Daher wird sowohl im Rahmen satirischer, anzüglicher oder witziger Aussagen als auch bei riskanten, moralisch grenzwertigen oder abfälligen Äußerungen vorsätzlich mehrdeutig formuliert.

Bei genauerer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass es sich bei dieser Einteilung in zulässige und nicht-zulässige bzw. erwünschte und unerwünschte Mehrdeutigkeit um eine radikale Vereinfachung und in vielen Fallen falsche Darstellung handelt. Als klassischer Gegenstand der Sprach- und Literaturwissenschaft findet fast die gesamte Auseinandersetzung mit den DEUTUNGSspielRÄUMEN, die sich durch Mehrdeutigkeiten eröffnen, im Bereich der Philologien statt. In dieser Vorlesungsreihe wagen wir den interdisziplinären Spagat: Einerseits stellen Sprach-, Kultur- und LiteraturwissenschaftlerInnen ausgewählte Untersuchungsgegenstände vor, die exemplarisch für das künstlerische Potential stehen, das ambige Kommunikation bietet. Andererseits kommen VertreterInnen gerade jener Disziplinen zu Wort, in denen die Auseinandersetzung mit Mehrdeutigkeit oftmals nur eine untergeordnete Rolle spielt (wie zum Beispiel in der Psychologie, der Biologie bzw. Bioinformatik, der Geographie, der Kunstphilosophie und der Rechtswissenschaft).

Die Vorträge wenden sich nachdrücklich an HörerInnen aller Fakultäten und an eine breite Öffentlichkeit – statt fachspezifischer Monologe wird der gesellschaftliche Dialog angestrebt. Aus diesem Grund ist die Möglichkeit zur kritischen Diskussion mit den Vortragenden fester Bestandteil der Veranstaltung.


16.04.2015
Nicolas Potysch, Universität Tübingen, Literaturwissenschaft
DEUTUNGSspielRÄUME³: Deutungsspiel * Deutungsräume * Spielräume

23.04.2015
Assist. Prof. Dr. Janet Kleber, Wirtschaftsuniversität Wien, Marketing/Sozialpsychologie
Die Mehrdeutigkeit beim Spendenverhalten: Warum wir helfen und was uns motiviert

30.04.2015
Bastian Mayerhofer, Universität Göttingen, Linguistik
Mehrdeutigkeit und Humor: Wie, warum, und wann bringt uns Mehrdeutigkeit zum Lachen?

07.05.2015
Prof. Dr. Hartmut Stöckl, Universität Salzburg, Textlinguistik
Mehrdeutigkeit und Ästhetisierung – Entwicklungstendenzen aktueller Werbekommunikation

21.05.2015
Vivien Mast, Universität Bremen, Kognitive Linguistik
Der Mythos der eindeutigen Beschreibung – Mehrdeutigkeit in der Objektbenennung als graduelles Phänomen

11.06.2015
PD Dr. Andreas Beck, Ruhr-Universität Bochum, Literaturwissenschaft
Pfalz gegen Habsburg – Wort gegen Bild. Politische und mediale Konflikte in einem Emblem von Zincgref/Merian

18.06.2015
Univ.-Prof. Dr. Dietrich Busse, Universität Düsseldorf, Rechtslinguistik
Ambiguität und Deutungsoffenheit im Recht. Zur Auslegung und Auslegbarkeit von Gesetzestexten

25.06.2015
Prof. Dr. Andrei Lupas, Max-Planck-Institut für Entwicklungsbiologie Tübingen, Biologie
Ambiguität in der Sprache der Gene

02.07.2015
Dr. Steven Engler, Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Humangeographie
Die Ambiguität der globalen Ernährungskrise – Weg zu einer neuen Nachhaltigkeit

09.07.2015
Prof. Dr. Stefan Majetschak, Universität Kassel, Kunstphilosophie
Spielräume des Kunstverständnisses – Eine Wittgenstein'sche Perspektive

16.07.2015
Prof. Dr. Uwe Wirth, Universität Gießen, Literaturwissenschaft
Was aus dem Rahmen fällt: Ansätze für eine Analyse von Komik, Witz und Nonsens

Berichte zu dieser Veranstaltung:

Studium Generale der Universität Tübingen im Sommersemester 2015

TÜBINGEN – Das Studium Generale der Universität Tübingen geht wieder los: Insgesamt elf Vorlesungsreihen bieten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität im Sommersemester 2015 an. Die Veranstaltungen sind kostenlos und stehen allen Interessierten offen, Studierende können sich für den Besuch 2 ECTS-Punkte anrechnen... ...mehr

Veranstaltungsort

Kupferbau

Hölderlinstr. 5
72074 Tübingen

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