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Beschreibung
In dieser Präsentation werden in Deutschland kaum bekannte Fotografien aus den Beständen des Nationalmuseums der Republik Karelien in Petrosawodsk ausgestellt. Sie dokumentieren den Bau der Murmanbahn in den Jahren 1914 bis 1917. Die strategisch wichtige Bahnstrecke war mehr als 1.100 Kilometer lang. Kriegsmaterial der Triple Entente, einem informelles Bündnis zwischen dem Vereinigten Königreich, Frankreich und Russland, konnte entlang dieser Strecke über das Eismeer und die sibirische Tundra in das Innere Russlands befördert werden. Den Bau der Murmanbahn beschloss Zar Nikolaj II. im Dezember 1914. Unterstützt wurde er von den Mitgliedsstaaten der Triple Entente und die Vereinigten Staaten von Amerika.
Beteiligt am Bau waren über 49.000 russische Wanderarbeiterinnen und -arbeiter sowie Soldaten und Arbeiter aus Finnland, Kanada, Großbritannien und China. Doch die bei weitem größte Arbeitsleistung ging von Kriegsgefangenen aus. Eine genaue Zahl ist bis heute nicht eindeutig definiert. Schätzungen reichen von 57.000 bis 70.000 Kriegsgefangenen, die hauptsächlich aus der österreichisch-ungarischen sowie der (reichs-)deutschen Armeen stammten. Die russischen Behörden waren diesem Massenphänomen nicht gewachsen: Fehlende Infrastruktur und Ressourcen machten die unerträglichen Bedingungen der Zwangsarbeit noch entsetzlicher.
Die Fotografien der Ausstellung stammen von bedeutenden russischen Fotografen, unter anderem von Sergei Michailowitsch Prokudin-Gorskij. Ein Mitbauer, Generalmajor A.M. Azanceevs, stellte sie in einem Fotoalbum zusammen, das er dem Nationalmuseum vermachte. Die Bilder stellen den Bau als internationales Großprojekt vor und zeigen die Baustelle sowie die Situation der Arbeitslager. Vervollständigt werden diese visuellen Zeugnisse durch eingesprochene Textdokumente – Tagebuchnotizen und Briefe der Zwangsarbeiter – sowie offizielle Quellen. Die Ausstellung wurde im Rahmen des Jubiläums „25 Jahre Tübingen und Petrosawodsk“ realisiert.
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