Kalender

Donnerstag 06.11.14
20:00 Uhr
Literatur und Literaturbetrieb der späten DDR
Vielfalt zwischen Affirmation und Subversion



Abendkasse 5,00 Euro nur Abendkasse k.A. keine Anmeldung notwendig k.A. |
Beschreibung
Vortrag von Dr. Franz Huberth
Literatur funktioniert in einer Diktatur anders, als in einer marktwirtschaftlich organisierten Demokratie. Die DDR war eine sehr spezielle Diktatur mit einer sehr speziellen Literatur. Schriftstellerinnen und Schriftsteller genossen hohes Ansehen und zahlreiche Privilegien sofern sie Verbandsmitglieder waren. Gleichzeitig war ihr Wort so gefürchtet, dass das Ministerium für Staatssicherheit eine eigene große Abteilung für sie eingerichtet hatte. Manche publizierten in Ost und West, manche nur im Osten oder nur im Westen, manche tippten und druckten heimlich. Erich Honecker, Kurt Hager und ihre Genossen im Politbüro hatten ab Mitte der siebziger Jahre ihre anfängliche Zuckerbrot‘-Kulturpolitik der Peitsche‘ weichen lassen, um in den Achtzigern langsam in eine Art Altherrenlethargie zu verfallen. Als Michail Gorbatschow, der neue Generalssekretär der KPdSU, mit dem Versuch begann, durch Perestrojka und Glasnost den Sozialismus im Ostblock zu reformieren, hielten Honecker und sein Chefideologe stur am längst gescheiterten Konzept ihres so genannten real existierenden Sozialismus fest. Die Autorinnen und Autoren hatten sich darin zu positionieren.
Der Vortrag hat seinen Schwerpunkt auf den gesellschaftlich-politischen Zusammenhängen im Literaturbetrieb der späten DDR, zwischen Biermann-Ausbürgerung und Beitritt und ein bisschen darüber hinaus.
Dr. Franz Huberth ist Germanist und Historiker, Arbeitsschwerpunkte DDR-Literatur und Osteuropa. Er arbeitet als Lehrbeauftragter der Unis Tübingen und Stuttgart sowie als Lehrer für Deutsch und
Geschichte.
vhs, Saal
Eintritt an der Abendkasse: 5,00 €
Keine Anmeldung notwendig.
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