Beschreibung

Punk, Indie

Turbostaat 2010, ist da noch Luft nach oben? Nach 4
Platten, die letzten beiden bei SSBD/Warner wie die
Freunde von den Beatsteaks, deren Drummer, der
ex?Reutlinger Thomas Götz, die Band »entdeckte«
und als Support auf die Beatsteaks?Tour 2006 einlud.
Und nach Einladungen auch auf die großen Festivals
hierzulande, was für Punk?Bands keinsfalls die Regel
ist.
Gut zweieinhalb Jahre nach »Vormann Leiss«
beinhaltet das 2010 erschienene »Island Manøver«
zwölf neue Songs, am Stück geschrieben, im
Halbkreis eingespielt und soundtechnisch noch
anspruchsvoller inszeniert. Sowohl die interessierte
Musik?Presse als auch die LeserInnen derselben
wählen die Platte regelmäßig unter die wichtigsten
Veröffentlichungen des Jahres und das mit Recht.
Natürlich kommen die windschiefen Flensburger nicht
aus der selbst gewählten und verteidigten Haut und
klingen vor allem nach sich selbst das wird sich
nicht ändern, solange Jan Windmeier die
verwirrenden, schroffen Texte krächzt und schreit
und damit ganz erheblich den Punkfaktor hochhält.
Ferner erweitert die Band behutsam ihren Kanon und
liefert im Breitwandmodus ab: Kurz angebundene
Noise?Punk?Kracher, flirrend?verhallte
Indie?Pop?Gitarren und ein Song mit oldschooliger
Beatbox und Beat?Surf?Gitarrengedengel
funktionieren zusammen sehr gut. Tempo an/aus und
grauschieferig abbröckelnde Gitarrenwand an/aus
geht auch immer noch. Musik und Text liegen auf dem
»Island Manøver« immer mindestens eine Handbreit
vom allgegenwärtigen Zustimmungs- und
Blödsinnsgerede?Kanon entfernt. Wie schon 2007
lässt sich feststellen: Es ist fast alles beim Alten
geblieben. Nur etwas besser halt noch.
Anschlussfähigere und eigenständigere Punkmusik
gibt es im Moment kaum.

Den Abend eröffnen werden Monochrome aus
Stuttgart/Berlin/Basel, in den letzten Jahren
regelmäßig hier zu Gast und nicht nur nach unserem
Dafürhalten eine der besten deutschen Indie- bzw.
PostPunk Bands, die es nie zu allgemeiner
Bekanntheit über den Kreis der Connaisseur hinaus
gebracht hat. Dort allerdings hochgelobt und bis
heute versteht auch von den Experten keiner so
recht, warum die Band nicht in die Breite, sondern
immer nur in die Höhe zündet .
Vielleicht wird sich das auch mit einem nächsten,
ähnlich formidablen Album wie »Eclat« oder »Caché«
nicht ändern, aber Monochrome und Turbostaat
zusammen an einem Abend auf einer Bühne, das
verspricht was ganz Besonderes

franz.K

Unter den Linden 23
72762 Reutlingen

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