Beschreibung

mit Kobitzsch, Siebenschuh

Ein Roadmovie, das in Wien beginnt. Eine Diaschau mit Urlaubsfotos, die allesamt leere Hotelzimmer zeigen. Es sind keine Gesetzlosen, die hier auf der Flucht sind. Über St. Veit an der Gölsen, Teinakirchen am Forst, St. Peter in der Au und wie die Dörfer alle heißen, verfolgt das Stück ein Paar auf der Suche nach sich selbst. Es geht um Bilder, sagt Johannes. Ein paar Tage ausschalten, sich ausklinken aus dem ganzen Prozess. Also aus dem Leben, ich meine aus dem Alltag. Zeit für Selbsterkenntnis. In der Abgeschiedenheit und Leere der Dörfer im hintersten Winkel Österreichs, in kargen Hotelzimmern und kalten Kirchen kommt es zu einem intensiven Gespräch zweier Menschen, die über die Jahre des Zusammenseins die gemeinsame Sprache verloren haben.

Was geschieht, wenn man einen Gedanken konsequent weiterdenkt. Wenn man das, worüber man miteinander gesprochen hat, anfängt zu leben? Die dramatischen Geschehnisse in den hintersten Winkeln Österreichs werden zur Bewährungsprobe.

Volker Schmidt, dem Autoren- und Publikumspreisträger des letztjährigen Heidelberger Stückemarkts, ist ein leises und sehr genaues Stück gelungen: es handelt von der Unfähigkeit, der Wahrheit über das eigene Leben ins Gesicht zu blicken und Konsequenzen daraus zu ziehen. Zwischen dem Fragen nach der Möglichkeit eines authentischen Lebens und der Durchdeklinierung einer Beziehungskrise schafft er es auf ganz leichte Weise, die dunklen Ecken in den Geschlechterbildern unserer Zeit aufzudecken.

Zimmertheater Tübingen

Bursagasse 16
72070 Tübingen

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